Wir zwei, das reicht!

O-Dorf 2015 Titel 1

Hallo verehrte Freunde und geneigte Leser unserer Seite,

in diesem Jahr verlief unser Urlaub etwas anders als in den Jahren zuvor.
Zu Jahresbeginn stand noch nicht fest, ob wir in diesem Jahr wieder hier her kommen können.
Es war die Frage, ob ich mich wieder normal bewegen kann. Aber Dank eines hervorragenden Ärzteteams, bestens ausgebildeter Physiotherapeuten und die Hilfe meiner Frau war es dann doch möglich.

Hinzu kommen wie immer unsere lieben Gastgeber, die uns unseren Aufenhalt auf beste Art und Weise verschönert haben. Wir möchten die ganze Familie nicht mehr missen und freuen uns schon auf die nächste Begegnung in Oberstdorf.

Gleich vorweg: viel sind wir in diesem Jahr nicht gewandert, viel Vorgenommenes war nicht durchführbar. Grund: es war in den ersten beiden Wochen unseres Urlaubes zu heiss!
Jaja, immer wird gejammert, wenn mal die Sonne nicht scheint, doch dieses mal war es einfach zu viel des Guten: tagsüber 37°C bis 39°C ---- das hält man nicht lange durch! Vor allem dann nicht, wenn sich im Oberstdorfer Talkessel kein Lüftchen rührt.
So blieben nur kleine Wanderungen im Schatten und an Bachläufen übrig.
Ja, Schwimmbad wäre da noch gewesen; alle Wege dorthin führen aber größtenteils durch die Sonne. So haben wir uns auch für einen Besuch im Moorschwimmbad/Oberstdorf entschieden - aber nur wegen der guten Küche! Dann doch lieber zu Hause in den Schatten gesetzt und Siesta gehalten; war einfach erholsamer!
Dickes Buch vor die Nase und gut is! Zum Abrunden noch eine Tasse Tee und etwas von der gut gekühlten und schmackhaften Wassermelone - alles klar!

O-Dorf 2015  Titel 2

Also, das Dorf gibt es noch, wenn auch ein Jahr wieder Veränderungen mit sich gebracht hat.

Das vor zwei Jahren niedergebrannte Hotel Traube gibt es wieder, inkl. lautem Biergarten. Leider ist der jedoch nichts für uns; wir mögen in Ruhe ein Getränk oder Essen zu uns nehmen. Es gibt schon so viel Lärm drumherum, da brauchen wir nicht noch zur Erholung Schrammelmusik, auch wenn sie vom Feinsten ist. Wer’s mag, bitte.

Der zweite Neubau in der Walserstrasse beherbergt nun ein Bekleidungsgeschäft der “gehobenen Klasse”. Wie sagte eine Friseuse: “Wer in Oberstdorf nicht reich wird, macht etwas verkehrt”. Jedenfalls haben wir keine Kundschaft im Geschäft gesehen. Nebenan im kleinen Café waren viele Gäste zu sehen.
Wir haben nicht herausbekommen, ob sie den Eingang dieses Geschäfts beobachten oder doch nur Kaffee trinken.

Auffällig in diesem Jahr war, dass viele junge Familien zu Gast in Oberstdorf waren. Nur noch ganz selten waren Smartphones zu sehen und kein Gedrängel auf den Strassen war zu beobachten. Ist Oberstdorf zu teuer geworden? An den Bergbahnen scheinbar nicht, denn die sind teuer und ständig belagert. Gehen wir einfach mal davon aus, dass genügend Geld vorhanden ist.

Vom Balkon aus haben wir sehr oft die Gleitschirmflieger gesehen und gezählt, die gleichzeitig über dem Schattenberg ihre Runden zogen. Der Rekord lag bei 17 (noch im Vorjahr). Wir haben uns vorgenommen, im nächsten die Anzahl wenigstens um zwei zu erhöhen! Um nach den Vorschriften (sprich Gewicht) für Tandemflüge zu gehen, bin ich wirklich zu klein geraten. Das ändert sich ab heute!!
Abgesehen von allen Genüssen, die Oberstdorfer Köche zu bieten haben,  fertigen wir uns die besten Gerichte selbst. Alles kommt frisch auf den Tisch und nichts bleibt über.
Seniorenportionen sind angesagt! Gleitschirmfliegen  --- gleich mal anfangen!

Mit Entsetzen war zu beobachten, dass sich Menschen samt Kindern aus dem hohen Norden, nach 12 Stunden Autofahrt, 3 Stunden nach Ankunft im Dorf in eine ca. 200 Meter lange Schlange an der Kasse zur Nebelhornbahn stellen; das Ganze bei 37°C! Die Sanitätsgruppen des Ortes hatten genügend zu tun!
Wegen was????? Na, dann Rate mal!

Preise! Gut, alles wird teurer.
Muss denn aber in den Gaststätten auf dem Teller auch alles gleich grösser werden? Rundum betrachtet stellten wir fest: es wird zu viel auf die Teller gepackt. Gut, man kann nach kleineren Portionen fragen; aber man ist gezwungen, es zu sagen. Sonst bleibt viel auf dem Teller liegen und wird entsorgt. Das kann aber nicht der Sinn sein.

In Kempten haben wir uns in diesem Jahr nur kurz rum getrieben. Obwohl Karin meine Kreditkarte dabei hatte, kam sie von ihrem Soloeinkaufstrip mit nur zwei Badeanzügen zurück. Die Hitze! Sonst wäre es anders gekommen!
Also - nichts wie weg hier, sonst kommen andere Gelüste auf!

Wo wir gar nicht vorbeifahren können, ist Altstätten/Allgäu!
O-Dorf 2015 Altstetten
Erstens war ich 1957 mit der Schulklasse hier in einer Jugendherberge und zweitens gibt es hier eine ganz tolle Keramikmanufaktur, die wir nicht links liegen lassen können. Von dieser geht immer etwas dekoratives für Zuhause mit - Teller, Tassen, Eierbecher oder Behälter für Knoblauch etc. Wer viel Geld los werden will, ist hier genau richtig!

Jugendherberge: 1957 war unsere Klasse in Schulfreizeit hier. Sonnenklause065Damals noch ein stattliches Haus mit einem Neubau gegenüber. Dazwischen baute der damalige Herbergsleiter Christ noch eine Doppelgarage, die heute - nach Umbau - den Übergang zwischen beiden Häusern bildet.
Ja, es war eine schöne, für mich einschneidende Zeit. Wie alle sehen können, hänge ich immer noch an den Bergen und so wird’s auch bleiben.
Alle Klassenkameraden der damaligen “Besetzung” unter unserem Lehrer Jungmann seien von der jetzigen Besitzerin “herzlich gegrüßt”.
Heute ist die Jugendherberge ein sehr schönes Fitnesshotel mit allerbester Aussicht auf die Allgäuer Berge und Blick in das Walsertal. Schöner geht kaum!

Oberstdorf hat aber noch etwas ”feines” für die Entspannung!
Ruud de GrootEine hier nicht zu erwartende “Shoko-Lateria” mit allen möglichen Gaumengenüssen aus “Shoko-lade” nach niederländischer Art. Nicht nur das, auch allerfeinste Getränke, angelehnt an den Shoko-Geschmack findet man hier, zu genießen in kleinen Sitzgruppen innen und außen! Dazu kommen ausgesucht raffinierte Accessoires für eine gemütliche Stube.
Zu allem noch ein nettes Ehepaar. Alles gut gemixt und schon ist eine garantiert gemütliche Stunde angesagt. Weiter so, verehrte Familie de Groot!
Hallo lieber Herr Chorleiter in Aarbergen!!!!!! Von hier stammt die leckere Instrumenten-Schokolade - zusammengestellt von Herrn Ruud de Groot!!!!
Bedanke Dich mal bei ihm!

Sag ja keiner, dass es dumme Zufälle nicht gibt! Gibt’s doch !!!!
Dusselig wie wir sind, fahren wir an einem sonnigen Tag nach Faistenoy, wollen dort unser Fahrzeug abstellen und nach Birgsau laufen, um dort zu essen. Man hätte es sich ja denken können, dass hier  genauso wie am Parkplatz der Fellhornbahn, keine freie Stelle fürs Auto zu finden ist. Entmutigt vom Wegfall einer leckeren Mahlzeit sind wir nach Rubi gefahren. Angekommen, ist zu lesen: heute und morgen Ruhetag! Sauer, aber noch nicht ganz am Boden, fahren wir weiter zum Moorschwimmbad nach Reichenbach, das wir durch Zufall gesehen hatten. Hier sollte es auch eine gute Restauration geben. Also nix wie hin.
Moorstüble 1060Was bekommen wir zu sehen? Ein schnuckeliges kleines Bad mit allem, was man für einen erholsamen Tag braucht. Schade nur, es nieselte und somit nicht gerade einladend zum Schwimmen . So haben wir das dazugehörende Restaurant aufgesucht und ----- Donnerwetter! Das hatten wir nicht erwartet!
Klein, fein, fast luxuriös die Speisekarte! Schlimm nur, Karin hatte sich für Nudeln mit Knoblauchsoße entschieden. 3 lange Tage wusste jeder, was sie gegessen hatte. Mich hat es nicht gestört, hab’ selbst gut gespeist!
Bierglas
Die Krönung war jedoch, dass ich doch noch ein Bierglas der Dampfbierbrauerei erstehen konnte. Nicht, dass ich das Bier mochte, nein, das Glas dient ja nur wegen des schönen Spiegels der Dekoration in unserem Regal.

Sodele, das war’s für jetzt. Bestimmt kommt noch das eine oder andere hinzu, was uns später noch einfällt, aber nu ist erst mal Schluss!

Einstweilen viele Grüße, bis bald!

Dieter und Karin                                                                   Oberstdorf, 2015

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