Meine erste Reise nach Canada

Ost-Kanada 24. September bis 13. Oktober 1990

Montag, 24.09.

Diese Reise begann in Frankfurt am Main auf dem Flughafen. Mein Bruder brachte mich dort hin. Der Flug ging nach Toronto, Provinz Ontario, wo die 12-tägige Busrundreise begann. Im Hotel angekommen und das Gepäck aufs Zimmer gebracht, machte ich mich zu Fuss auf Entdeckungstour. Mein Weg führte mich bis zum Ontariosee, an dem Toronto liegt und wieder zurück zum Hotel. Dort lernten wir den Reiseleiter, Ralph (aus Holland) kennen. Da unsere Reisegruppe international war, gab es Erklärungen sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch.

Dienstag, 25.09.

Dieser Tag war ebenfalls für Toronto vorgesehen. Zum Frühstück musste man sich einen Coffee Shop suchen, da in der Übernachtung kein Frühstück dabei war. Das nahmen die Reisepläne erst viel später in ihr Angebot mit auf. Am Vormittag wurden wir mit dem Bus auf eine ausführliche Stadtrundfahrt geschickt. Den Nachmittag hatten wir zur freien Verfügung und machten das Einkaufszentrum “Eaton Center” unsicher. Am Abend gab es eine “Willkommen in Kanada” Feier im Hotel, damit sich die Mitglieder der Reisegruppe etwas kennen lernen. Da das Jetlag noch etwas nachhing, war es ein kurzer Abend.

Mittwoch, 26.09.

Wir fuhren am Nordufer des Ontariosees entlang Richtung “1000 Island”-Gebiets. Wir machten eine Bootstour mit einem Schaufelraddampfer. Es war wunderschön. Auch der Besuch im “Old Fort Henry” am Nachmittag war interessant. Wir übernachteten in Kingston. Bevor wir jedoch unser Haupt mit dem Kissen bekannt machten, gingen wir dort in ein Restaurant zum Abendessen. Ich hatte ein Zimmer direkt mit Aussicht auf den Hafen. Herrlich!

Donnerstag, 27.09.

Es war ein Besuch in einem Museumsdorf angesagt. Es handelte sich um das “Upper Canada Village” bei Morrisburg. Es ist die Nachbildung einer Siedlung aus der Pionierzeit im 19. Jahrhundert. Dort zeigten Personen in der damaligen Kleidung, wie das Leben zu der Zeit war. Weiter ging es an diesem Tag Richtung Montreal. Montreal liegt in der Provinz Quebec, dem französischen Teil Kanadas. Dort angekommen, machten wir eine Stadtrundfahrt u.a. zum olympischen Gelände, zum Mont Royal, zur Altstadt “Old Montreal” Im Hotel angekommen, versuchte ich Pierre anzurufen. Auf einer Interrail-Tour 1984 lerne ich in Menton (Cote d’Azur, bei Monaco) unter anderem zwei Kanadier (Pierre und Roberto) kennen. Wir schrieben uns immer Weihnachtskarten. Im Dezember 1989 berichtete ich den beiden, dass ich 1990 auch nach Montreal kommen würde. Wenn ich dort wäre, würde ich mich melden. Das Telefonieren in Englisch und dann noch ein Anrufbeantworter auf Französisch stellten mich auf eine harte Probe. Aber es hatte geklappt. Gegen 24.00h rief ein Mitarbeiter von der Rezeption an, dass ein Herr im Hotel sei. Ich machte mich schnell fertig und traf ihn. Es war sehr schon, sich nach 6 Jahren wiederzusehen. Wir fuhren in den italienischen Teil von Montreal, wo wir auf Roberto warteten. Pierre hatte ihm nicht gesagt, wen er traf. Es war klasse. Wir erzählten über alles Mögliche, bevor mich Pierre gegen 02.30h wieder ins Hotel zurück fuhr. Da ich nach dem Ende der Busrundreise nochmal nach Montreal zurückkam, hatten wir abgestimmt, dass ich bei ihm wohnen konnte und er mich vom Flughafen abholen und wieder hinbringen würde. Es war also eine ziemlich kurze Nacht.

Freitag, 28.09.

Morgens beim Frühstück, diesmal im Hotel, da dort ein Coffee Shop war, berichtete ich über meine nächtliche Tour und dass ich noch bei einem Reisebüro einen Flug von Toronto nach Montreal und zurück kaufen müsste. Die Leute waren einfach lieb. Einer aus der Reisegruppe, der selbst viel in Kanada reist, fuhr mit mir im Taxi zu einem bekannten Reisebüro und half mir beim Ticketkauf. Danach fuhren wir zum Hotel zurück,. Was ein Glück war der Vormittag zur freien Verfügung. Ich stöberte noch etwas in Montreal herum. Am Nachmittag ging es weiter durch typische franko-kanadische Dörfer am St. Lawrence-Strom entlang nach Quebec City. Abends gingen wir in einem berühmten Restaurant in der Altstadt esse. Es war sehr schön.

Samstag, 29.09.

Zuerst war eine Stadtrundfahrt durch Quebec City mit der “Upper” and “Lower” Town, dem Place Royal und dem Schlachtfeld “Plains of Abraham“ . Danach fuhren wir an den Montmorency-Wasserfällen vorbei (wir machten hier auch Halt) zu einem berühmten Wallfahrtsort “Sainte-Anne-de-Beaupre”. Es ist eine wunderschöne Kathedrale. Auch besichtigten wir einen typischen Quebec Backofen. Auch machten wir eine Fährfahrt über den St.Lawrence-Strom, von wo wir das Chateau Frontenac nochmal in seiner vollen Größe anschauen und fotografieren konnten. Danach ging es zum Hotel zurück

Sonntag, 30.09.

Wir fuhren wieder in die Provinz Ontario Richtung Ottawa, der Hauptstadt Kanadas. Auf dem Weg dorthin hielten wir in einem besonderen Restaurant, “Sucrerie de la Montagne”. Dort gab es viele Gerichte, süß und deftig, MIT Ahornsirup. Es war ungewöhnlich, aber es hatte geschmeckt. In Ottawa angekommen, bekamen wir unsere Zimmer und gingen den Rest des Tages auf Entdeckung.

Montag, 01.10.

Morgens machten wir eine Stadtrundfahrt. Die Tour führte uns zum Parlamentsgebäude mit dem Friedensturm, den Wohnsitzen verschiedener Minister vorbei, zum Rideau Canal und anderen Sehenswürdigkeiten. Nachmittags hatten wir zur freien Verfügung. Ein paar von uns machten sich erneut zu Fuß auf Tour. Der Weg führte an den verschiedenen Botschaften vorbei, zu diversen Museen und anderen Plätzen.

Dienstag, 02.10.

An diesem Tag war der Algonquin Park das Ziel. Mit dem Bus ging es an wunderschönen Seen und Flüssen vorbei, durch schöne Wälder in den Farben des Indian Summer, und netten Ortschaften. Der Algonquin Park ist ein großer Natur- und Wildschutzpark. Zum Hotel fuhren wir durch Muskoka, eine beliebte Ferien- und Ausflugsgegend. Wir übernachteten in Midland. Ich ging zusammen mit einer Mitreisenden nochmal um die vier Ecken nach dem Essen. Beide hatten wir nicht den idealen Orientierungssinn im Dunkeln. So dauerte es gut 1 1/2 Stunden, bis wir wieder das Hotel erreichten. Soviel zum Abendspaziergang.

Mittwoch, 03.10.

Es stand der Besuch in der Mission “Sainte Marie among the Hurons” in Midland an. Es war eine historisch genaue Nachbildung der ersten europäischen Gemeinde im Inneren Kanadas. Es handelte sich um eine Mission. Dort standen Rundhäuser und Langhäuser, eine Missionskirche und andere Gebäude. Es war sehr interessant. Danach ging es wieder in südliche Richtung, an Toronto, Oakville und Hamilton vorbei zu den Niagara-Fällen. In der Gegend um den Niagara gibt es auch Wein- und Obstgärten. Dort angekommen, fuhren mit dem Aufzug den Skylon Tower hinauf. Von dort genossen wir die Aussicht auf die Fälle, die American Falls und den Horseshoe Fall. Wir freuten uns schon auf den nächsten Tag. Als wir ins Hotel kamen, bekamen wir gratuliert. In Deutschland war das erste Mal der neue “Tag der Deutschen Einheit” nach dem Mauerfall.

Donnerstag, 04.10.

Mit der “Maid of the Mist” unternahmen wir eine abenteuerliche und nasse Bootsfahrt zum Fuss der Niagara-Fälle. Auch hatten wir die Gelegenheit, die Fälle aus der Luft zu sehen. Wenn man einen Hubschrauberflug über die Niagara-Fälle und den Fluss machte, bekam man eine Urkunde. Der Flug war einfach traumhaft. Es war mein erster Flug mit dem Hubschrauber und auch nicht der letzte. Nach diesem Abenteuer fuhren wir am Niagara-Fluss entlang Richtung Niagara-on-the-Lake. Hier finden in jedem Jahr die “Shaw-Festpiele” statt. Wir hatten noch Zeit, uns das Städtchen anzuschauen, bevor es nach Toronto, dem Ende unserer Reise, zurückging. Nachdem wir unser Gepäck in den Zimmern verstaut hatten, trafen wir uns zu einem “Gala-Abschiedsessen” Nach dem Essen gingen wir in die Hotelbar, um den Abend schön ausklingen zu lassen. Erst an diesem Abend unterhielten wir uns auch über unsere Berufe. Es stellte sich heraus, dass einer der Mitreisenden ein Kollege aus Nordrhein-Westfalen war.

Freitag, 05.10. bis 13.10.

Mit dem Shuttle.-Bus ging es zum Flughafen und von dort mit einer kleinen Maschine nach Montreal. Pierre holte mich vom Flughafen

ab. Wir fuhren erst einmal in seine Wohnung. An diesem Tag lernte ich auch seine Freundin Stephanie kennen.

Da ich bis zum Abflug am 12.10. kein Tagebuch geführt hatte, kann ich nur alles aufschreiben, was in der Woche in Montreal passierte.

Es war eine schöne Zeit. Pierre hatte sich Zeit zwischen seinem Studium genommen und war mein privater Reiseführer. Wir gingen Richtung Mont Royal, wo eine Abbildung der französischen “Sacre Ceur” war. Er erzählte mir, dass er im Rahmen seiner Schauspielausbildung auch den Jesus in einem bestimmten Schauspiel darstellte.

An einem Abend gingen wir in ein Donuts-Restaurant und danach in eine Diskothek. An einem anderen Tag wollte ich für einen Philadelphia-Kuchen die Zutaten einkaufen. Nur in Kanada gibt es nicht die Zutaten, die man dazu benötigt. Aber Stephanie hatte einen Käsekuchen für uns drei gebacken.

Auch trafen wir uns an einem Tag mit Roberto. Wir holten ihn von zu Hause ab. Es war klasse. Er fuhr mit mir auch zu einem Photogeschäft. Dort ließ ich 12 der 13 Filme, die ich verknipst hatte, schon mal entwickeln. Angeschaut haben wir sie uns nach dem Abholen natürlich auch. So konnte ich zusammen mit den drei nochmal auf Reisen gehen, und das auf Englisch. Nicht so einfach.

In dieser Zeit war in Kanada Thanksgiving-Day. So lud mich Pierre zu seiner Familie ein. Ich musste also den Feiertag nicht allein verbringen. Von seiner Mutter bekam ich einen kleinen Löffel mit Kanada-Flagge geschenkt. Der Tag war sehr lustig, denn seine Familie ist ursprünglich aus Italien, die offizielle Sprache ist Französisch und die zweite Sprache Englisch. An diesem Tag hörte ich drei verschiedene Sprachen und habe auch noch Worte in Deutsch dazwischen geworfen.

Einen weiteren Abend verbrachten wir bei seiner Familie, als ein Film (auf Französisch) gezeigt wurde, in dem Pierre mitspielte. Die Story handelte von Eishockeyspielern. Wenn eine lustige Stelle kam und sie lachen mussten, wandten sie sich danach fragend an mich. Pierre erklärte mir dann auf Englisch, was los war und dann konnte ich auch lachen. Ich hatte jedoch festgestellt, dass das Verstehen besser ging als gedacht.

Wiederum an einem anderen Abend gingen wir außerhalb von Montreal in einem schönen Restaurant essen.

Und dann war der Abschied gekommen. Pierre brachte mich zum Flughafen. Ich flog zurück nach Toronto, wo ich übernachtete. Mein Flugzeug nach Deutschland ging am 13.10. gegen 16.00h dortige Ortszeit.

Und dann war ich wieder zu Hause. Es waren drei schöne Wochen mit vielen wundervollen Eindrücken und netten Leuten.

 

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Wir zwei, das reicht!

Letztes Update:

09. November 2018

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